Stimme

Stimme
Stịm·me1 die; -, -n; 1 die Töne, die jemand produziert, wenn er spricht oder singt <eine hohe, tiefe, laute, leise, volle, sonore, kräftige, piepsige, belegte, heisere, raue, männliche, weibliche Stimme; eine schöne Stimme haben; mit bebender, zitternder Stimme sprechen, schreien; jemandes Stimme überschlägt sich (vor Wut); jemanden an der Stimme erkennen; jemandes Stimme nachahmen, nachmachen>: jemandes Stimme klingt ängstlich, ungeduldig
|| K-: Stimmengewirr
|| -K: Frauenstimme, Jungenstimme, Kinderstimme, Knabenstimme, Mädchenstimme, Männerstimme; Menschenstimme, Tierstimme, Vogelstimme
2 die Fähigkeit, zu sprechen oder zu singen <die Stimme verlieren>: Sie hat heute keine Stimme, weil sie erkältet ist
3 die Fähigkeit, gut zu singen <eine gute, schlechte Stimme haben; keine Stimme haben (= schlecht singen); seine Stimme ausbilden lassen, schulen>
|| -K: Singstimme, Sprechstimme
4 einer der Teile einer Komposition, die gleichzeitig gespielt oder gesungen werden <die erste, zweite Stimme (eines Liedes) singen; die Stimmen setzen gleichzeitig, nacheinander ein>
|| -K: Flötenstimme, Geigenstimme, Orgelstimme; Altstimme, Baritonstimme, Bassstimme, Sopranstimme, Tenorstimme; Chorstimme, Einzelstimme, Solostimme
5 die Stimme des Herzens / des Gewissens / der Vernunft geschr; das, was man aufgrund seiner Gefühle / seines Gewissens / der Vernunft denkt <der Stimme des Herzens usw folgen>
6 eine innere Stimme ein unbestimmtes Gefühl: Eine innere Stimme hielt ihn von seinem Plan ab
7 die Stimme heben / senken lauter / leiser sprechen
8 seine Stimme erheben geschr; anfangen zu sprechen
9 mit erhobener Stimme lauter als gewöhnlich
10 seine Stimme verstellen so sprechen, als ob man jemand anderer wäre
11 jemandem versagt die Stimme jemand wird von einem starken Gefühl daran gehindert weiterzusprechen: jemandem versagt vor Schmerz, Trauer, Freude die Stimme
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Stịm·me2 die; -, -n; 1 das Recht, mit anderen zusammen etwas zu entscheiden oder eine Person zu wählen, indem man z.B. die Hand hebt oder einen (Wahl)Zettel ausfüllt: eine Stimme in einem Gremium haben
2 jemandes Entscheidung für jemanden / etwas (bei einer Wahl oder Abstimmung) <eine gültige, ungültige Stimme; jemandem seine Stimme geben; (viele) Stimmen erhalten, bekommen, auf sich vereinigen, gewinnen, verlieren; die (abgegebenen) Stimmen auszählen>: Der Antrag wurde mit 107 zu 100 Stimmen angenommen
|| K-: Stimmenauszählung, Stimmengewinn, Stimmengleichheit, Stimmenmehrheit, Stimmenverhältnis, Stimmenverlust
|| -K: Gegenstimme, Jastimme, Neinstimme, Wählerstimme
3 meist Pl; jemandes Meinung, wie sie besonders in der Öffentlichkeit zu hören ist <kritische, warnende Stimmen; Stimmen (des Protests) werden laut, erheben sich; jemandes Stimme gilt viel, wiegt schwer>: Es werden immer mehr Stimmen für einen besseren Schutz der Umwelt laut
|| -K: Hörerstimme, Leserstimme, Pressestimme
4 seine Stimme abgeben (besonders in einer geheimen Wahl) wählen
|| K-: Stimmabgabe
5 sich der Stimme enthalten geschr; (bei einer Wahl) sich für keinen der Kandidaten, keine der Möglichkeiten entscheiden
|| K-: Stimmenthaltung

Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. 2013.

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  • Stimme — (von althochdeutsch stimma) bezeichnet: menschliche Stimme analoge Lautäußerungen von Tieren, siehe Bioakustik Stimme (Wahl), Willensäußerung in einer Abstimmung Stimmhaftigkeit, Eigenschaft von Lauten in der Phonetik in der Musik: Stimme (Musik) …   Deutsch Wikipedia

  • Stimme — Stimme: Die Herkunft des altgerm. Substantivs mhd. stimme, ahd. stimma, stimna, got. stibna, niederl. stem, aengl. stefn, stemn ist unbekannt. – In der Bedeutung »abgegebenes Urteil, Votum« erscheint »Stimme« seit dem 14. Jh., beachte dazu… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Stimme — Sf std. (8. Jh.), mhd. stimme, ahd. stimma, stimna, as. stemn(i)a Stammwort. Aus g. * stemnō f. Stimme auch in gt. stibna, ae. stefn, stemn, afr. stifne, stemme. Obwohl die lautlichen Entwicklungen im einzelnen nicht klar sind, ist am ehesten von …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Stimme — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • Abstimmung • wählen • (ab)stimmen Bsp.: • Das Baby hat eine kräftige Stimme. • Geben Sie Ihre Stimme X X! • …   Deutsch Wörterbuch

  • Stimme [1] — Stimme (Vox), im physiologischen Sinne der Inbegriff der Töne, die beim Durchgang des Atems durch den Kehlkopf willkürlich erzeugt werden. Der menschliche Kehlkopf ist ein Zungenwerk mit membranösen Zungen. Als Windrohr dienen die Luftröhre und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stimme — (Vox), die Töne, die im tierischen Organismus beim Durchgang eines kräftigen Luftstroms durch die Stimmritze des Kehlkopfs (s.d.) infolge der dadurch hervorgerufenen Schwingungen der Stimmbänder willkürlich erzeugt werden; ihre Höhe wird durch… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Stimme — Stimme, die Offenbarung des inneren Lebens für das Gehör, der melodische Grund, auf welchen die Sprache ihren lustigen Tempel baut, der Inbegriff jener Töne, welche durch das Athmen erzeugt werden und besonders im Kehlkopfe entstehen. Nur wenig… …   Damen Conversations Lexikon

  • Stimme — (lat. Vox), 1) der Ton, welchen lebendige Geschöpfe von sich geben können; 2) der Schall, welchen leblose Dinge verbreiten; 3) der Inbegriff der Töne, welche durch das Athmen der Thiere hervorgebracht u. namentlich in dem Kehlkopfe erzeugt werden …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Stimme [2] — Stimme heißt auch der Einzelpart der in einer mehrstimmigen Komposition beschäftigten Instrumente oder Singstimmen. Noch im 17. Jahrh. wurden Partituren meist gar nicht gedruckt, ja nicht einmal handschriftlich gebraucht, da der Dirigent aus… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stimme — Stimme, lat. vox, im physiologischen Sinne die beim Durchgang des Athems durch den Kehlkopf willkürlich erzeugten Töne mit ihren verschiedenen Modificationen. Die S. bildet sich in der Stimmritze des Kehlkopfs dadurch, daß die durch den Kehlkopf… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Stimme — 1. ↑Vox, 2. Votum …   Das große Fremdwörterbuch

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